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Hanf vs. Marihuana

Es gibt immer wieder Verwirrung, was den Unterschied zwischen Nutzhanf und Marihuana betrifft. Obwohl sie dieselbe Pflanzenart sind, unterscheidet man hier. Unter anderem in der Verwendung, der chemischen Zusammensetzung, im Wachstum und im Anbau. Mit dieser Info wollen wir zeigen, wo die Kernunterschiede liegen und wie diese Begriffe richtig verstanden werden können. Zugleich kämpfte „Gras“ als solches (Marihuana) mit vielen Stigmata, was bis heute noch so ist. Deshalb möchten wir – soweit möglich – einige falschen Annahmen schildern.

hanfblueten

Ein und dieselbe

Hanf und Marihuana gehören beide zur selben Pflanzenart, nämlich zum Cannabis Sativa.

Jedoch ist diese Situation ähnlich mit dem Vergleich von Hunderassen. Große, kleine, schwache und starke Hunde unterscheiden sich in der physischen Genetik, aber auch das Wesen, das Verhalten schwankt zwischen den einzelnen Rassen stark. Und so ist das auch mit Hanf und Cannabis. Sie sind so verschieden, dass sie verschiedene Verwendungen finden, aber noch so ähnlich, dass sie gekreuzt werden können.

Chemie

Ein chemischer Unterschied ist, dass Hanf wenig bis gar keinen THC produziert. Hanf hat im Vergleich der Cannabinoide einen sehr hohen Gehalt an CBD. Daher eignet sich Hanf zum „high“ werden in der Regel nicht, schmeckt aber sonst sehr ähnlich.

Als Marihuana könnte man ein Zuchtziel definieren. Bei diesen Pflanzen geht es explizit darum, hohe Gehalte an THC zu züchten. Der psychoaktive Effekt ist gewollt und wird bei erfahrenen Züchtern maximiert. Das Marihuana hat einen sehr hohen Gehalt an THC im Vergleich zu Hanf, weist aber auch andere Cannabinoide, wie CBD auf.

Laut einer anderen Definition wird die Unterart Hanf der Art „Cannabis Sativa“ zugeordnet. Und zwar dann, wenn er weniger als 0,3% THC enthält. Damit fällt die Verwendung gleich auf die Herstellung von Textilien, Faserprodukte, Brennstoffe und Produkte wie CBD-Öle.

Marihuana hingegen sei der „konsumierte“ Cannabis, der den psychoaktiven Nutzen betont. Er hat mehr als 0,3% THC und ist mit Cannabis Sativa auch nicht allein. Die verwandte Art Cannabis Indica gehört zur Cannabis-Gattung, ist aber nur fern verwandt mit Hanf oder Cannabis Sativa. Das ist in etwa vergleichbar mit dem Haushund und dem Wolf. Beide gehören derselben Gattung an, sind deshalb genetisch nur fern verwandt. Cannabis Indica ist in dem Fall auch Marihuana, weil er ebenso einen hohen THC-Gehalt aufweist. Der Effekt unterscheidet sich aber vom Sativa-Marihuana wegen der Terpen-Wechselwirkung. 

Aber reicht das als Erklärung? Wir denken nicht. Wir schauen zurück, wie es wirklich ist:

hanfplantage

Verschiedener Anbau

Cannabis ist vermutlich eines der ersten Güter gewesen, dass der Mensch im frühen Neolithikum im Ackerbau angelegt hat. Und die Zwecke für den Cannabis wandelten sich im Laufe der Geschichte. Wo die Medizin in der Jungsteinzeit und Bronzezeit im Vordergrund standen, wurden im Mittelalter die Faser für Masten, Taue, Papier und Materialien stets wichtiger. Diese monokulturelle Herangehensweise der Menschheit ist die womöglich beste Begründung, warum es verschiedenen Cannabis Sativa gibt, oder sich der Hanf vom Marihuana unterscheidet.

Das hatte zur Folge, dass der Hanf stets weniger THC enthielt. Also auf natürliche Art, über einen sehr langen Zeitraum von mehreren tausend Jahren, verschwand das THC aus dem Hanf. Das darin angereicherte CBD hingegen hatte dennoch einen hohen therapeutischen und ernährungsergänzenden Mehrwert.

Gerade für schamanistische Rituale, die etliche tausend Jahre v.Chr. bereits existierten, war der erhöhte THC-Gehalt für die Psychoaktivität von größerem Interesse. Die berauschende Wirkung ermöglichte es den Schamanen, einen gewollten Trance-Zustand zu erreichen und ausserkörperlich zu kommunizieren. Hier spricht man dann eher von Marihuana.

Und heute?

Der Hanf wird dicht angebaut. Die Felder sind in Gewächshäuser meist schmäler, wodurch der Hanf deshalb mit wenig Seitenzweige wächst. Dazu trennt man auch nicht die Männchen von den Weibchen. Der Hanfbauer wird es zur Bestäubung kommen lassen, da die Samen eines der beliebtesten Produkte des Hanfs sind.

Im europäischen Nutzhanf-Katalog sind bis zu 52 Hanfarten für die Landwirtschaft zugelassen. 

Beim Cannabisanbau ist ein gewisser Abstand zwischen den Pflanzen sehr wichtig, damit sie sich in die Breite entfalten können. Die Blüten brauchen Platz sich frei zu entfalten. Die genetische Veranlagung beim Marihuana ist zudem, dass die Blüten besser und voller ausgebildet werden. Die Männchen werden hier getrennt, damit es nicht zur Bestäubung kommen kann. Die Marihuana-Blüten sind nur wirklich ohne Samen zu genießen. Zusätzlich nimmt die Potenz (also der THC-Gehalt) nach der Bestäubung drastisch ab, da das weibliche Marihuana ihre Energie in die Reifung der Samen investiert. Und je länger es nicht zur Befruchtung kommt, desto größer und potenter werden die Blüten.

Eine versehentliche Kreuzung von Marihuana mit Hanf bedeutet, dass die Blüten der nächsten Generation schwächer werden. Sowohl von ihrer Größe, als auch vom THC-Gehalt. Übrigens ist der Hanfanbau mit THC-Werten unter einem Prozent in der Schweiz legal. Für THC-reiches Cannabis müssen Genehmigungen erworben werden.

hanfsamen

Stigmatisierung

Wenn man aber Cannabis heutzutage hört, dann wird es gleich mit dem Marihuana, Gras, Ott, … gleichgesetzt. Das ist nur die halbe Wahrheit, wie wir am Beispiel Hanf sehen. Der Begriff „Marihuana“ kommt aus dem umgangssprachlichen Spanisch. Eingewanderte Mexikaner kamen auf die Idee, Cannabis als Freizeitmittel zu rauchen.

Die langanhaltende Anti-Cannabis-Kampagne in den USA in den 30ern sorgte dafür, dass das Wort – gerade für Einwanderer – so ähnlich wurde wie das N-Wort mal war. Heutzutage sagt man auch lieber „medizinales Cannabis“ als „medizinales Marihuana“, oder?

Dadurch ist die Frage, dass Hanf allein „männliche“ Pflanzen sind und Cannabis „weiblich“, auch beantwortet. Das kann nicht stimmen. Hanf entwickelt sich eigenständig weiter, wie oben erwähnt.

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